7 Tipps für mehr iPhone-Sicherheit

Apples mobile Geräte erleben einen Boom ohne jeglichen Vergleich. Was jahrelang nur für Windows-Geräte galt, treibt heute jedem IT-Verantwortlichen den Schweiß auf die Stirn: Schädlinge jeglicher Art, Malware im Vorbeigehen und Sorgen bei Diebstahl und Verlust. Die aktuelle Entwicklung sollte auch Privatanwender vorsichtig stimmen, bedeuten aber beim Einsatz in der Firma eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle.
In diesem Beitrag wollen wir kurz und übersichtlich die wichtigsten Maßnahmen beim Einsatz eines iPhone vorstellen, die es sowohl dem Einzelanwender als auch dem Unternehmensmitarbeiter ermöglicht, eine höhere Sicherheitsstufe zu erreichen.

Das zweite Gedächtnis

Come In?

Smartphones und Tablet-Rechner werden immer mehr zu einer umfangreichen Speicherwelt für privateste Daten. Angefangen beim persönlichen Adressverzeichnis über Konto- und Kreditinformationen bis zu vertraulichen Dokumenten werden heute – weil „jederzeit griffbereit“ – eine Vielzahl von Daten zum Ziel von unerwünschten Fremdzugriffen.
Zuhause und in der Firma wird (hoffentlich) ein hoher Aufwand betrieben, um die notwendige Datensicherheit zu gewährleisten: Firewalls und Anti-Virus-Programme gelten als Standard. Bei mobilen Geräten hinkt dieses Bewusstsein um einiges hinterher. „Mal schnell“ eine neue App installiert? Für den Administrator im Unternehmen eine nicht verwaltbare Situation. Geschäfts- und Privatdaten werden auf einem Gerät vermengt und sind damit – ohne einen definierten Setup-Prozess – nicht mehr zu managen.

Tipp 1: Die Kennwortverwaltung

Die Kennwortverwaltung auf dem iPhone ist wohl der erste und wichtigste Punkt zur Absicherung des Geräts. Vor allem für den Fall eines Diebstahls (oder einfach nur das Telefon irgendwo vergessen) ist dies die wichtigste Hürde, die es unbefugten Nutzern zu stellen gilt. Das Setzen der Option (über Einstellungen – Allgemein – Code-Sperre) ist aber nur der erste Schritt. Ein „einfacher Code“ – sprich eine vierstellige Zahl – ist mit etwas Zeit leicht zu knacken. Deaktivieren Sie diese Einstellung und vergeben Sie ein „richtiges“ Kennwort.
Der zweite wichtige Punkt in diesem Zusammenhang: Setzen Sie die automatische Sperre! Zugegeben, am Anfang nervt es, wenn immer und immer wieder das Kennwort eingegeben werden muss. Wenn Ihr privater Datenspeicher in fremde Hände gerät, ist diese Funktion Ihr Schutzengel.
Eine ultimative Sicherungsfunktion bietet die Option Daten löschen nach… im selben Einstellungspunkt. Ist diese aktiviert, so werden nach 10 Fehleingaben bei der Kennwortabfrage sämtliche Nutzerdaten gelöscht. Aktivieren Sie diese Option – aber lassen Sie Ihren Nachwuchs nicht an das Gerät! Ein einfaches Herumwischen auf dem gesperrten Display könnte den ultimativen Wipe zur Folge haben.
Beachten Sie letztlich, dass einige Funktionen – wie Siri und die Sprachwahl – eine Kennwortsperre umgehen können. Hier muss jeder für sich einen eventuellen Missbrauch gegen die erweiterten Möglichkeiten abwägen.

Tipp 2: Firmware-Updates

Jede Software enthält Fehler und Sicherheitslücken. Meist nerven uns ständige Updates, die regelmäßig eingespielt werden wollen. Sie dienen aber nicht nur der Funktionserweiterung, sondern schließen auch etliche Bugs und für Angreifer ausbeutbare Lücken im Betriebssystem.
Firmware-Updates für das iPhone sind selten und werden meist lautstark publiziert. Es gibt also keine Ausrede! Zur Prüfung und Installation rufen Sie in den Einstellungen den Eintrag Softwareaktualisierung (unter Allgemein) auf. Das Telefon sucht dann automatisch auf den Apple-Servern, ob eine neuere Version für Ihr Modell vorliegt.

Tipp 3: Einschränkungen aktivieren

Dieser Tipp ist vor allem für den Einsatz von iPhone-Geräten in Unternehmen gedacht. Endanwender werden den Admin dafür hassen – aber Sicherheit geht vor. Mithilfe von Einschränkungen (unter Einstellungen, Allgemein) können einerseits bereits installierte Programme von der Nutzung ausgeschlossen, darüber hinaus auch zusätzliche Neuinstallationen von Anwendungen unterbunden werden.
Diese Option ermöglicht die Umsetzung von Firmenrichtlinien: der Gebrauch von YouTube oder iTunes, aber auch der Kauf von Apps oder In-App-Käufe kann damit verhindert werden – je nach erwünschter Policy.
Ein entscheidender Punkt der Funktionsgewährleistung befindet sich ebenfalls an dieser Stelle: Die Änderung der Account-Einstellungen. Damit kann gewährleistet werden, dass eine einmal vom Administrator voreingestellte Mailkonfiguration vom Benutzer nicht (irrtümlich) geändert werden kann.

Tipp 4: Safer Safari

Sicheres Surfen im Internet ist nicht nur auf dem PC ein Thema. Auch das iPhone bietet hier (etwas) mehr Sicherheit mithilfe der Einstellung „Privates Surfen“ (Einstellungen, Safari). Ebenfalls unter diesem Optionspunkt befinden sich die wichtigen Einstellungen zum Blockieren von Popup-Fenstern, zur Warnung vor Phishing-Seiten („Betrugswarnung“) und die gesamte Cookie-Verwaltung.
Auch der Cache des Browsers kann hier gelöscht werden und die Einstellungen für das automatische Ausfüllen von Internetseiten (Name und Kennwort) aktiviert oder deaktiviert werden. Wichtig: im Cache bleiben auch diese Dinge.

Tipp 5: Nutzen Sie WiFi, Bluetooth und Mail – aber sicher!

Ratschlag Nummer eins: Deaktivieren Sie WiFi und Bluetooth, wenn Sie es nicht benötigen. Machen Sie sich dies zur Gewohnheit (z.B. beim Verlassen der Wohnung). Keine Schnittstelle ist sicherer als eine deaktivierte. Zusätzlich spart es Akkulaufzeit. Die automatische Anmeldung an unbekannten Wireless-Stationen ist ein absolutes NoGo! Gemeinsam genutzte WLANs – wie der Hotel-Hotspot – sind Gefahrenquelle genug. Meist sieht jeder jeden, nur selten sind qualitativ hochwertige WLAN-Access-Points im Einsatz, die den Datenverkehr aller Teilnehmer trennen.


Für eine aktivierte Bluetooth-Verbindung gilt dieselbe Sicherheitsstufe. Wozu aktiviert lassen? Zumeist wird diese Art der Verbindung ohnehin nur kurzfristig benötigt (z.B. im Auto für die Fernsprechanlage) oder zuhause für die drahtlose Musikwiedergabe.
Und die E-Mail-Übermittlung? Die Antwort ist einfach: immer verschlüsselt! Nutzen Sie SSL. Und sollte Ihr Mailprovider dies nicht unterstützen – in die Tonne damit!

Tipp 6: Wo ist mein iPhone?

Das heißgeliebte Smartphone verlegt, verloren oder gar gestohlen? Wer vorgesorgt hat, kann sich etwas entspannter fühlen – wenn zuvor die Hausaufgaben gemacht wurden. Dazu gehört auch die Installation der App „Mein iPhone suchen“. Diese wird – von Apple selbst publiziert – im iTunes Store kostenlos zum Download angeboten. Die Anwendung zeigt auf einer Karte den Aufenthaltsort des mobilen Geräts. Dabei wird GPS zur Ortung genutzt. Einziger Wermutstropfen: die App funktioniert nur im Rahmen der iCloud.
Wichtig in diesem Zusammenhang: es ist eine App und kann auch jederzeit deinstalliert werden – von jedem. Deshalb nutzt die Anwendung nur bei Geräten, die über einen Kennwortschutz verfügen. Ansonsten ist die App genauso schnell weg wie das iPhone.

Tipp 7: Jailbreak or not?

Jailbreaking bedeutet die Umgehung einer Schutzfunktion. Normalerweise können Sie jene Funktionen auf Ihrem iPhone nutzen, die Ihnen Apple über die Benutzeroberfläche zur Verfügung stellt. Basta. Ein Jailbreak ermöglicht den direkten Zugriff auf das darunterliegende Betriebssystem (Kernel-Zugriff). Dies bietet eine Vielzahl von zusätzlichen Optionen und vor allem weitergehende Apps. Toll?
Das Umgehen von Einschränkungen, die vom Hersteller gewollt sind, bietet neben den Vorteilen auch einige Nachteile. Wichtigster Punkt: Sie sollten wissen, was Sie tun – und nicht nur blind einer Anleitung aus dem Internet folgen. Der erste Punkt: Mit einem Jailbreak erlischt die Garantie von Seiten des Herstellers. Dieser Punkt mag vor allem für Firmengeräte interessant sein (oder?). Bezüglich Sicherheit aber weitreichender: nicht nur Sie haben erweiterte Funktionen – auch jegliche Schadsoftware. So können problemlos selbst signierte Anwendungen ausgeführt werden, was eine erhöhte Gefahr für Malware-Aktivitäten miteinschließt. Für technisch unversierte Anwender auf jeden Fall nicht empfehlenswert.

Fazit: Security First!

Die Möglichkeiten, um Ihr iPhone zu schützen sind nicht gerade vielfältig. Genau aus diesem Grund sollten Sie aber die Möglichkeiten ausschöpfen – und zwar jetzt! Meist macht auch bei Smartphones erst Schaden klug. Lassen Sie es nicht soweit kommen und gönnen Sie sich und Ihren Daten jetzt etwas mehr an Sicherheit. Für Unternehmen absolute Pflicht, für Privatanwender mehr als nur „nice to have“.

 


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Eine Antwort

  1. 9. Februar 2013

    […] sobald zehn Fehlversuche bei der Kennworteingabe registriert wurden. Und Sie haben hoffentlich alle Sicherheitsfunktionen auf den Geräten […]

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