Pocket: Einfacher lesen und Informationen besser archivieren
Der Informationsflut im Internet angemessen zu begegnen, ist nicht immer einfach. Zu viele Daten und zu wenig Zeit, diese entsprechend auszuwerten. Der Firefox-Browser brachte mit der Version 38 einige Neuerungen, die im Arbeitsalltag die Lage etwas einfacher machen können.
Die Leseansicht
Auf vielen Seiten im Web ist es nicht gerade einfach, den wertvollen Inhalt auszumachen. Selbst wenn der gewünschte Inhalt gefunden wurde, verklären Werbung, „einfliegende“ Botschaften und andere Begleitgaben den Blick auf den Inhalt. Ich bin kein Freund von Werbeblockern, da eine Vielzahl an Blogs und Informationsplattformen von Werbung leben. Kostenlos werden an solchen Orten wertvolle Inhalte bereitgestellt. Der Betreiber lebt nicht selten von den Werbeeinnahmen. Das eine ohne das andere ist also schlecht möglich.
Dennoch ist manchmal sehr hilfreich, den eigentlichen Inhalt ohne unnötige Zugaben auf den Bildschirm zu bringen. Vor allem, wenn die Informationen für die spätere Lektüre abgelegt werden wollen. Firefox bringt dazu in der aktuellen Version die Leseansicht. Ausgeblendet wird dabei nicht nur das „Rahmenprogramm“ der Webseite, sondern auch Bilder (was nicht immer wünschenswert ist). Eine größere Schriftgröße und eine andere Schriftart soll dabei das Lesen erleichtern. Mit einem Klick auf das entsprechende Icon in der Eingabeleiste und schon erscheint der Text in seiner „Reinform“. Wenn die Software die Seite nicht entsprechend aufräumen kann, wird die Option erst gar nicht angeboten.
Pocket – mehr als eine Lesehilfe
Seit mehr als 3 Jahre gibt es Pocket (früher noch unter der Bezeichnung Read-it-later). Die Namen der Investoren des Startups lassen aufhorchen. Neben dem Axel Springer Verlag finden sich hier auch Promis wie Ashton Kutcher. Muss nichts heißen, bestätigt aber, was die Software in der Praxis seit langem beweist: Der individuelle Workflow in Sachen Informationen aus dem Internet kann damit auf eine neue Stufe gehoben werden.
Integration in Firefox
Wer Pocket bisher in Firefox oder einem anderen Browser nutzen wollte, hat einfach das für viele Plattformen angebotene Plugin installiert. Nach dem Anlegen des Nutzer-Accounts konnte dann eifrig gesammelt werden. Ab Version 38 bietet Firefox diese Möglichkeit ohne Zusatzsoftware. Das Plugin ist direkt im Browser integriert und wird damit sicherlich seine Nutzerzahlen erhöhen können.
Was leistet Pocket?
Informationen aus dem Internet zu sichten, zu kategorisieren und passend abzulegen, ist eine Herausforderung. Der Zeitaufwand ist hier der kritische Parameter. Denn nicht immer, wenn man auf eine wertvolle Information trifft, hat man auch die notwendige Zeit, um diese entsprechend auszuwerten und zu speichern. Genau an dieser Stelle setzt Pocket an. Ein Klick und die dargestellte URL wird in die private Pocket-Ablage aufgenommen. Dort kann sie dann zu jeder Zeit in Ruhe wieder aufgerufen und – so sich der Inhalt als wertvoll bestätigt – entsprechend in das eigene Dokumentensystem übertragen werden.
Mehr als nur Links sammeln
Bis hierher wäre der Nutzen begrenzt und auch mit anderen Tools einfach zu bewerkstelligen. Pocket kann aber mehr. Wird eine Seite in die Pocket-Ablage befördert, kann diese mit eigenen Schlagworten kategorisiert werden. Dies vereinfacht das Wiederfinden und die spätere Weiterverarbeitung der Inhalt. Den entscheidenden Vorteil bringt aber die Verfügbarkeit der gesammelten Inhalte auf mobilen Geräten – und das sogar offline!
Web- oder Leseansicht
Wie die Leseansicht in Firefox versucht auch Pocket den Inhalt der abgelegten Seite von unwichtigen Daten zu extrahieren. Ist dies möglich, so wird der Text entsprechend lesbar aufbereitet. Damit ist auch die Lektüre am kleinen Smartphone-Display kein Problem mehr. Und da der Text auch offline verfügbar ist, kann auch in U-Bahn und sonstigen Offline-Zonen in der Ablage gestöbert werden. Klappt zwar nicht mit allen Seiten, aber mit den meisten – je nach Seitenlayout.
Mobil auswerten
Da es die App für Pocket auf einer Vielzahl von mobilen Plattformen (iOS, Android, für Windows Phone von Drittanbietern) gibt, können diese Geräte ohne Abstriche in den persönlichen Workflow für Informationen eingebunden werden. Auch das spätere Beschlagworten oder nur das Aussortieren in einer 15-minütigen Pause gestaltet sich einfach und effektiv. Wer will, kann den Abgleich auf eine WLAN-Verbindung beschränken, um Online-Kosten zu sparen. Wieder am PC oder Mac werden die vorgenommenen Änderungen durch das Plugin (Chrome und Safari) oder nativ in Firefox synchronisiert. Für den Mac gibt es zudem eine eigene Anwendung.
Viel Input
Wer Seiten nur im Browser sammelt, nutzt aber nicht die vollen Möglichkeiten von Pocket. Viele Apps bieten die Möglichkeit zur Ablage. Auf dem iPhone reicht im Browser die Übergabe der aufgerufenen Seite über die Teilen-Funktion. Einen Link auf Twitter für die spätere Lektüre zu speichern ist damit in Sekunden möglich. Gleiches gilt für Flipboard, RSS-Reader und andere Medien-Apps.
Aber auch ohne direkte Anbindung von Applikationen ist die Ablage von Seiten in Pocket möglich. Ein Weg, der immer funktioniert, ist das Kopieren einer URL über die Zwischenablage. Wird die Pocket-App am Smartphone oder Tablet gestartet, so wird die Übernahme der Zwischenablage sofort angeboten. Ein schnelles „Ok“ erfasst die URL und dessen Inhalt. Da jeder Pocket-Nutzer auch eine spezielle Mailadresse erhält, kann auch der Versand eines Links als E-Mail zur Erfassung genutzt werden.
Pocket als Zwischenstation
Jeder hat seinen eigenen Workflow, wenn es um die Erfassung, Kategorisierung und Ablage von Informationen geht. Zwar kann Pocket als URL-Archiv genutzt werden, dies würde aber nur einen Teil des Potentials des Dienstes ausschöpfen. Die Ablage „bereinigter“ Webseiten ist immenser Vorteil, der mit Pocket auf einfachste Weise umgesetzt werden kann. Cloud-Speicher wie Evernote oder OneNote bieten sich hier an. Schließlich geht es ja nicht um vertrauliche Daten. Aber auch die Ablage im unternehmenseigenen Dokumentenmanagement-System sollte technisch keine Hürde darstellen. Ähnlich wie im Web-Clipper von Evernote können so Informationen mit wenigen Klicks die eigene Knowledge-Datenbank oder das private Wissensarchiv bereichern.
Videos später ansehen
Auch Internet-Videos (YouTube, etc.) finden in Pocket einen guten Platz für ein späteres Konsumieren. Wer hat schon Zeit „gerade jetzt“ die Anleitung auf YouTube anzusehen? Ein Klick und ab damit zu Pocket. In der App (oder dem Browser) findet sich für Videos eine eigene Kategorie. Auf diese Weise können alle gesammelten Video-Seiten zum passenden Zeitpunkt aufgerufen werden. Ein Streaming vom Tablet zum Fernseher verschönert den Abend auf der Couch.
Einfach testen
Die Integration von Pocket in Ihren persönlichen Arbeitsstil ist schnell erledigt. Ist der Account erstellt, so können Webseiten, Blogartikel, Bilder und Videos sofort abgelegt werden. Die Bedienung ist einfach und übersichtliche. Beachten Sie nur: Gespeichert werden kann alles, was über eine öffentliche Internetadresse zugänglich ist. Kleiner Tipp zum Schluss: Pocket speichert manche Bilder im Lauftext auch in der Leseansicht, was Sinn macht, um den Inhalt besser verstehen zu können. Wollen Sie wichtige Bilder einer Seite auch zuverlässig in Ihr persönliches Archiv bringen, sollten Sie dies prüfen.
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Eine Antwort
[…] wird effizienter. Auch für diese Arbeitsweise ist Feedly das ideale Instrument. In Kombination mit Pocket, dem kostenlosen Service für das Später-Lesen, wird Feedly – abgesehen von absolut […]